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Jörg Plötner
Die westpaläarktischen Wasserfrösche
von Märtyrern der Wissenschaft zur biologischen Sensation
2005 160 S., 44 Abb., 9 Tab. und 8 Farbtafeln
Br., 15 x 21 cm, ISBN 978-3-933066-26-8
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Wenn in lauen Frühjahrs- und Sommernächten lautstarke Froschkonzerte aus Teichen, Weihern und Seen erschallen, ist Paarungszeit der Wasserfrösche. Über viele Jahrzehnte galt der Wasserfrosch als gut erforscht, nicht zuletzt weil er weltweit Generationen von Medizin- und Biologiestudenten als Studienobjekt diente. Doch erst Mitte des vergangenen Jahrhunderts offenbarten sich die bis dahin gut gewahrten Geheimnisse der Grünfrösche, wie Wasserfrösche im Volksmund oft auch genannt werden.
Am Ausgangspunkt des großen Interesses an der Erforschung dieser Tiergruppe stand die Entdeckung, dass der in Mitteleuropa weit verbreitete Teichfrosch ein Hybrid ist, der auf Kreuzungen zwischen Kleinem Wasserfrosch und Seefrosch zurückgeht. Die eigentliche Sensation war jedoch die Aufklärung der Vererbungs- und Reproduktionsmodi dieser Hybridform, die innerhalb der Wirbeltiere einmalig sind und den europäischen Wasserfroschkomplex als evolutionsbiologischen Sonderfall charakterisieren.
Der Autor, der sich seit ca. 20 Jahren intensiv mit Wasserfröschen beschäftigt, fasst in der vorliegenden Monografie den aktuellen Wissensstand auf den Gebieten der Systematik und Populationsgenetik des westpaläarktischen Wasserfroschkomplexes zusammen. Von allen bisher bekannt gewordenen Arten und genetisch differenzierbaren Formen werden die charakteristischen Merkmale, die Verbreitung sowie Ökologie und Verhalten vorgestellt und neue Hypothesen zu ihren verwandtschaftlichen Beziehungen diskutiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Darstellung der Vererbungsmodi hybridogenetischer Hybridformen und der Populationsgenetik der mitteleuropäischen Wasserfrösche des sogenannten R. esculenta-Komplexes gelegt. Ein weiterer Themenbereich befasst sich mit der Gefährdung und dem Schutz von Wasserfröschen, die noch immer zu den Stiefkindern der Naturschützer zählen. An vielen Stellen flossen noch unveröffentlichte Daten und Beobachtungen in die Abhandlungen ein. Dadurch, aber auch durch die Hinweise auf offene oder nicht vollständig geklärte Fragen, ist diese Monografie für einen breiten Leserkreis, vom Feldherpetologen über den Naturschützer und Biologiestudenten bis hin zum Wissenschaftler von Interesse und regt zu weiteren Untersuchungen an.
Diesen Artikel haben wir am 17.04.2013 in unseren Katalog aufgenommen.